Menschen dürfen sich nicht den Zugang zu Gott verbauen lassen

Monika Stein, die freischaffende Künstlerin aus Unterwössen/Chiemgau, hat ihren in Acrylfarben und mit besonderer Spachteltechnik entworfenen Kreuzweg , bis zum Osterfest im Altarraum der katholischen Kirche in Ginsheim ausgestellt. Eindrucksvoll. Im Rahmen einer kleinen Presse-Konferenz wurde dieser jetzt vorgestellt. Alexandra Ries und Manfred Lindinger, vom Vorstand des katholischen Pfarrgemeinderates, zeigten sich geradezu begeistert für die Möglichkeit eine besondere Nähe zwischen Besucher und den Ausstellungsstücken herzustellen. Dazu muss man in den Altarraum treten. „Diese Hemmschwelle sollte man überwinden“, ergänzte Lothar Nachtmann vom Verwaltungsrat, der stets für eine „offene Kirche“ plädiert. In einer eindrucksvollen Meditation hatte zuvor Dr. Petr A. Schult, ein Freund der Künstlerin, am Beispiel der siebten Station eine Parallele zwischen dem zweiten Lock-down und dem zweiten Sturz Jesu hergestellt. „Alle Hoch und Tiefs des menschlichen Lebens, sind im Kreuzweg wiederzufinden und umgekehrt“, machte Schult deutlich. In seinen nachdenklichen Fragen berührte der Psychotherapeut auch die gegenwärtige Krise der katholischen Kirche: „Bleibt unsere Kirche auch künftig Stützpunkt von Hoffnung oder bleibt sie am Boden?“ - “Können die Stürze Jesu im Kreuzweg ein Zeichen dafür sein, dass auch gebeutelte Menschen wieder aufstehen können und Institutionen wieder ihre Aufrichtigkeit erlangen?“ Schult abschließend: „Christen werden immer Menschen der Hoffnung sein; sie sollten sich aber niemals den persönlichen Zugang zum Göttlichen verbauen lassen“. Alexandra Ries plädierte dafür, den Besuchern im Altarraum auch ein Meditations-Blatt anzubieten, wo möglich auch ein Buch, das die eigenen Eindrücke aufnehmen könnte.

Text und Fotos: Klaus Friedrich
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